Eine glorreiche Geschichte liegt dem modernen Nokia zu Grunde. Damals in den 80er Jahren galt Nokia als Pionier in Sachen Mobiltelefonie. Von da war es nicht mehr weit bis zum Weltmarktführer. Die legendären Nokia-Ziegelsteine kamen in Mode. Doch im Jahr 2014 ist endgültig Schluss. Die Mobilfunksparte der Finnen ist seit letzter Woche teil von Microsoft. Ich stelle mir als Kunde die Frage: Können wir uns jetzt weiterhin geile Lumias erwarten oder ist ein Ende nah?

Seien wir mal ehrlich. Es war ein wenig abzusehen. Seit Stephen Elop 2010 die Konzernführung übernahm.  Für  Außenstehende mag es fast so aussehen, als hätte der ehemalige Microsoft Top-Manager Nokia nur mehr auf die komplette Übernahme seitens des Software-Riesens vorbereitet. Zuerst sollte man wahrscheinlich herausfinden wie es so weit kommen konnte. Schnell und banal erklärt, Nokia war zu bieder und zu langsam. Man hat zum denkbar falschesten Zeitpunkt der Innovation entsagt. Der Beginn der Smartphone Ära war der Beginn des Untergangs von Nokia. Obwohl Nokia mit der Communicator Serie seit Ende der 90er Jahre im weitesten Sinne Smartphones hergestellt hat. Nur der Umweg auf Touchscreens als Bedienungsmethode passierte viel zu spät. Die damaligen Fans wurden vergrault und stiegen großteils um. Das iPhone fischte in den Gewässern der Mobilfunkriesen. Doch der Wechsel passierte. Seit 2011 stellen die Finnen Handys der Lumia-Serie vor. Auch hier hat man aus rein marktwirtschaftlicher Seite einen Bock geschossen. Anstatt sich wieder ins Getümmel zu werfen und mit einem Android-Gerät den Markt in kleinen Teilen zurückzuerobern, entschied man sich für das Nischen Betriebssystem Windows-Phone.  Ich möchte hier nicht jammern, ich bin ein Riesenfan von Windows Phone. Es fehlt nur an Verbreitung, damit fehlt dem Betriebssystem die nötige Relevanz für einen großen App-Markt und da sind wir wieder beim großen Dilemma. Doch eigentlich wollte ich ja gar nicht über die Geschichte Nokias schreiben. Viel mehr wollte ich in die Zukunft schauen. In die Zukunft die laut Microsoft bunt werden soll. Der Übergang wurde begleitet vom Hashtag #MoreColorful. Noch wird Nokia weitergeführt wie zuvor, nur wie lange noch? Als erstes wird wohl die Nokia X Serie gehen müssen. Die ersten Android-Devices der Finnen werden meiner bescheidenen Ansicht keine weitere Aufmerksamkeit mehr bekommen. Wer weiß ob ein Release in Europa oder den USA überhaupt bevorsteht. Auch das in Österreich noch gar nicht gestartete Tablet, das Lumia  2520 wird schätzungsweise kein Nachfolgermodell bekommen. Es wird wohl kaum ein hauseigenes Konkurrenzprodukt, zum so oder so schon mäßig laufenden Windows-Surface geben. Ich hoffe aber auf das nächste Tablet aus dem Hause Windows, denn ein Surface 3 von den Nokia Ingenieuren könnte durchaus geil werden. Am meisten dürfte uns alle wohl die Zukunft der Lumia-Serie am Herzen liegen. Klar ist soweit schon, dass der Name Nokia nicht länger genutzt werden darf. Die nächsten Geräte werden dann wohl unter dem Namen Windows-Mobile vertrieben werden. Ich gehe aber davon aus, dass die Produktpalette eher unangetastet bleibt. Softwaremäßig darf man sich wahrscheinlich auf  einige Neuerungen für die nächste Generation freuen. Das ohnehin sehr starke Softwarepaket der Finnen, aufgerüstet durch das Know-Hows und die Möglichkeiten des Herstellers des Betriebssystems, kann nur einen Mehrwert für den Kunden bringen. Offen bleibt die Zukunft des Karten- und Navigationsdienstes Nokia Here. Die Rechte dazu bleiben nämlich bei Nokia, zusammen mit der Netzwerksparte. Auch wenn Microsoft Lizenzen für ein Jahr erworben hat ist ungewiss wie es damit weitergeht. Ich für meinen Teil hoffe nicht auf eine Umstellung zu Google-Maps oder ähnlichem. Was ist also mein Fazit? Können wir uns freuen oder ist es Zeit für Trauerstimmung? Es ist klar, dass mit Nokia einer der größten europäischen Technikkonzerne stirbt. Der letzte Handyhersteller aus Europa, wenn man Emporia nicht mitzählt, muss der Übermacht der USA und Asiens weichen. Für den Kunden wird sich aber in nächster Zeit nicht viel ändern. Es bleibt uns nur abzuwarten bis man sich über die Zukunft äußert. Sicher ist, dass uns ein spannendes Jahr bevorsteht. Ein Jahr in dem umgestellt und angeglichen werden wird. Interessant werden die ersten Neuankündigungen werden. Was danach kommt steht in den Sternen. Ich hoffe das beste, wenn ich auch ehrlich gesagt ein wenig Angst habe umsteigen zu müssen!