Bei manchen Spielen weiß man nach den Credits einfach nicht was man denken soll. Ist das jetzt total wertvoll und gut, oder bestenfalls mäh. So ungefähr ging es mir mit dem Deadpool Spiel(im Remaster für die PS4). Zwar spürt man jeder Ecke das Potential, nur leider ist die Ecke so schmutzig und verstaubt, dass man das Potential kaum noch erkennen kann.

Auf der einen Seite will man es – vor allem im ersten Drittel – für die detaillierte Klamaukhaftigkeit(ist das überhaupt ein Wort) lieben, andererseits mach es nie so richtig Spaß. Der Gameplay Loop kommt leider einfach nicht in Fahrt. Der Mash-Up zwischen Third-Person Shooter und Charakter-Action Game funktioniert kaum besser als mittelmäßig. Und die Technik arbeitet meistens eher gegen einen, sei es die unpräzise Kamerasteuerung oder die, für ein Remaster unentschuldbaren Ruckler.

Nichts halbes, nichts ganzes

Vor allem am Anfang fällt das noch kaum auf. Deadpool unterhält durch seine sehr direkte – und manchmal eher asozial psychopathische – Art. Vor allem die Passagen, in denen Deadpool die 4. Wand bricht stechen heraus.  Wenn Deadpool vom Producer angerufen wird, weil das Budget verbraucht ist und das nächste Level in 16 Bit Optik daherkommt, dann ist man voll dabei. Auch wenn zum Beispiel ein ganzes Areal verbuggt ist, der Producer ist nur einen Anruf entfernt. Kaum ist man aber aus dem ersten Drittel rauskommen solche Einschübe kaum mehr vor. Das Spiel wird zur monotonen Sammel-Quest mit Arenakämpfen. Die Sprüche beginnen sich zu wiederholen, die Gegner sowieso, und ein schon unausgegorenes Kampfsystem wird bei mehr und stärkeren Gegner auch nicht besser. Dazu fehlt jedwedes Timing. Sollte man nach einer grau-braunen Straßenschlucht mit irgendeinem Plot-Device am Ende noch nicht genug haben präsentiert uns Deadpool gleich noch 3 weitere direkt hintereinander.

Fazit

Was bleibt also wirklich von Deadpool? Im Großen und Ganzen wahrscheinlich nichts. Der Humor ist ganz nett, das Spiel aber in sich so kaputt, dass mehr Arbeit als Unterhaltung bleibt. Irgendwie schade. Wäre das Spiel 2-3 Stunden kürzer und technisch ausgereift hätte daraus wirklich ein nettes Spiel für zwischendurch werden können.
PS: Die besten Szenen sind im Trailer.