Kaum eine Spieleserie hat bisher ein ähnlich schizophrenes Meinungsbild unter den Gamern dieser Welt ausgelöst wie die Call of Duty Serie. Einerseits wird sie von Millionen vergöttert, andererseits fährt sie Jahr für Jahr teils miserable Review-Ergebnisse ein. Ich hatte bisher so gut wie keinen Kontakt zur Serie und fand es deshalb doppelt interessant in die Multiplayer Beta hinein zu schnuppern. Meine ersten Erfahrungen an der PS4 waren dabei eher frustrierend aber dazu später mehr.

Bevor ich über meine Erfahrungen spreche muss ich kurz ein paar Worte über die Beta verlieren. Prinzipiell war dieses Test-Wochenende nämlich Vorbestellern von Call of Duty Black Ops III vorbehalten. Da aber jeder Vorbesteller 2 Beta-Keys für Freunde zugeschickt bekam war es auch mir möglich einen ersten Blick auf das Spiel zu ergattern. Nur habe ich meinen jungfräulichen Zeh damit tief in den eiskalten Pool der Veteranen Spieler gesteckt. Noch dazu habe ich bisher alle Multiplayer Shooter auf dem PC gespielt. Ergo –> Noob Level war over 9000

Mit den klassischen Weltkriegsszenario der Debüttitel hat der neuste Teil der Serie nichts mehr zu tun. Mittlerweile hat sich der Kampf in eine nicht allzu weit entfernte Zukunft verlagert. Das bedeutet die Waffen werden ein wenig getunt und die Soldaten bekommen Düsenantriebe an ihre Anzüge. Komischerweise fallen sie trotz aufwändigem Exoskelett verdammt schnell um.

Damit kommen wir auch schon zur ersten Schwierigkeit, die ich mit dem Spiel hatte. Alles passiert so unglaublich schnell. Die Bewegungen laufen, jedenfalls nach einer relativ geringen Einstiegshürde, extrem schnell und geschmeidig ab. Das Trefferfeedback ist sehr direkt: Treffe ich einen Gegner ist er innerhalb weniger Schüsse erledigt. Dasselbe passiert allerdings auch mit mir, was aber dem Spaß, ja richtig gehört ich hatte trotzdem Spaß, keinen Abbruch tut, denn die Respawns sind wie alles im Spiel direkt und pfeilschnell. Worauf ich aber im besonderen Bezug auf Schnelligkeit gesondert eingehen muss ist das Movement-System. Soweit es mir bekannt ist wurde mit Call of Duty Advanced Warfare erstmals ein neues vertikales Bewegungssystem eingeführt. Wie weit man 2014 aber gegangen ist kann ich nicht beurteilen, da ich Advanced Warfare nicht gespielt habe. Mittlerweile ist es aber so, dass man mittels Boost-Button kurz in die Höhe steigen kann und damit Simse erreichen, Dächer erstürmen und Abgründe überwinden kann. Mit genau diesem Button kann man auch einen kurzen Boost in der horizontalen Ebene auslösen, der unseren Soldaten, oder wie in meinem Fall unsere Soldatin, über den Boden schlittern lässt. Bei exzessiver Verwendung dieser Boosts begeben wir uns aber erneut in Gefahr, da man durch sie auf der Minimap aufgedeckt wird, was wiederum durch das entsprechend freizuschaltende Perk  ausgeschaltet werden kann.

Soweit es mit bekannt ist, ist auch der Wall Run erst dieses Jahr neu dazu gekommen und macht das Movement in der Horizontalen noch interessanter. Der Fokus der Spieler wird dadurch weck vom tristen Boden und lieblosen Ecken hin zu Fassaden und dem Horizont gelenkt. Das tut dem Spiel auch gut, denn es sieht optisch sehr gut aus. Er hört sich auch gut an, nur die teilweise ununterbrochen Kommentare irgendeines US-Army-Instuctors nerven teilweise. Speziell in knappem Matches hört man mehr von ihm als man gerne möchte. Viel wichtiger jedoch als die Graphik ist hier, wie bei jedem Multiplayer Spiel, die Performance. Und an der gibt es nichts auszusetzen. Ich habe, wie bereits erwähnt auf der PS4 gespielt und mit Ausnahme der Server, die vor allem zur Prime-Time immer wieder den Geist aufgaben war alles geschmeidig und rund. Ich bin aber optimistisch, dass Treyarch und Activision bis zum Release noch nachbessern werden.

Über weitere Details möchte ich jetzt gar keine großen Worte mehr verlieren, damit maße ich mir nur an über Dinge sprechen zu können, von denen ich eigentlich gar keine Ahnung habe. Worüber ich aber auf jeden Fall noch sprechen muss, ist mein allgemeines Gefühl über die Serie.

Ich verstehe in der Debatte um die Serie beide Seiten. Einerseits liebe ich es von einem Spiel emotional gepackt zu werden und tief in die Atmosphäre einer weit entfernten Welt gezogen zu werden. Andererseits verbringe ich immer wieder Stunden mit Rennspielen oder Rouge-Lites. Allesamt Spiele, die genau wie die Titel der Call of Duty Serie keinen Anspruch an kultureller Befriedigung oder ans schlichtem Geschichtenerzählen haben. Es stört mich aber manchmal einfach nicht solange ich immer noch die Möglichkeit habe in manche Spiele mit Haut, Harren und Herz einzutauchen. Deshalb bin ich extrem gespannt auf die Kampagne von Black Ops III, die ich wahrscheinlich spielen werde und euch dann hier davon berichten werde, dass ich mit dem Multiplayer einige Stunden Spaß haben werde steht für mich nach der Beta außer Frage. Speziell in kleinen Sessions zwischen Tür und Angel hatte ich großen Spaß an Black Ops III.

Release: 6. November für Next und Current-Gen – mit Ausnahme der Wii U – sowie den PC

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