Disclaimer: Der folgende Text entstand für den Blog spielenswert.org und wird hier unkorrigiert übernommen. Außerdem sei zu beachten, dass dieser Text bereits im Oktober 2014 entstand. 

Im August letzten Jahres ließ man bei Microsoft mit einer unerwarteten Neuigkeit aufhorchen. Die alteingesessene Age of Empires Franchise sollte fortgesetzt werden. Der erste Dämpfer für Strategiefans. Das Spiel erscheint nur auf Windows-Phone und Windows 8. Ob es trotzdem ein gutes Spiel, oder vielleicht sogar ein gutes Age of Empires ist werden wir im folgenden sehen.

Gleich auf dem ersten Blick merkt man, dass sich das Spiel nicht unbedingt an die Fans der Reihe richtet. Den schon im Tutorial wird klar, dass wir es hier mit einem klassischen Mobile-Free2Play „Rollenspiel“ zu tun haben. Außerdem hat man sich für einen bunten Grafikstil entschieden, und vor allem die Einheiten stechen hervor. Jede Einheit hat seine eigene Signalfarbe, und von realistischem Design sind wir weit entfernt. Einzige kleine Referenz an die Age of Empires  Serie bleiben die Charakterklassen. Wir haben hier also ein Spiel vor uns, dass sich an Mobile-Erfolgen wie Clash of Clans orientiert hat, und sich damit auch eher an eine jüngere Zielgruppe richtet. wp_ss_20140920_0002 Die Einflüsse von Clash of Clans sind dabei recht offensichtlich zu sehen. Das Spielprinzip in Age of Empires Castle Siege ist beinahe das selbe, wie auch schon in Clash of Clans. Oberstes Ziel ist es ein erfolgreiches Dorf aufzubauen und dieses auch gegen Angreifer zu verteidigen. Ein konkretes Ende gibt es dabei nicht. Um Rohstoffe für den Bau neuer Gebäude und das Aufrüsten alter Gebäude zu sammeln schickt man Truppen los und erobert die Rohstoffe anderer Spieler. Hier ergibt sich auch schon das erste Problem. Für jeden dieser Züge muss man warten. Das Ausbilden von Truppen dauert seine Zeit, das Bauen der Gebäude dauert, und das Aufrüsten der Truppen und der Gebäude dauert natürlich auch. Außer man nimmt Geld in die Hand. Den für ein paar Goldmünzen, die man vor allem durch Mikro-Transaktionen bekommen kann, darf man auch gerne die Wartezeit überspringen. wp_ss_20141022_0007 Das Kampfsystem per se wäre dabei sogar recht gut, und macht bei der Bedienung mit dem  mobilen Gerät auch irgendwie Spaß.  Nur stellen sich mir essentielle Logikfragen. Wenn man seine Einheiten in den Kampf schickt, gewinnt und wieder in sein Dorf wechselt sind die überlebenden Einheiten plötzlich weg. Für jeden Angriff müssen also neue Einheiten angeworben werden, was wiederum Rohstoffe und Zeit braucht. Goldmünzen schaffen auch hier Abhilfe. Das Spiel läuft gut, sieht recht gut aus, und hat auch schöne Animationen. Einzig die teilweise recht langen Ladezeiten, vor allem unterwegs, fallen negativ auf. Außerdem kam es bei mir manchmal zu Verbindungsabbrüchen, die den Kampf damit sofort beendet haben. Da das Spiel ausschließlich online abläuft muss man auch zu jedem Zeitpunkt mit dem Internet verbunden sein, was vor allem in Bus Bahn manchmal für Frust sorgt. wp_ss_20141022_0006 Was bleibt also am Ende? Ein Age of Empires? Leider Fehlanzeige! Vom taktischen Strategiespiel ist nur der Name geblieben. Hinter dem Namen verbirgt sich ein sehr klassisches, innovationsloses Mobile-Free2Play-Online-„Rollenspiel“, das sich sehr stark am Platzhirschen dieses Genres, Clash of Clans bedient hat. Da das Spiel aber nur auf Windows 8 und Windows Phone verfügbar ist, auf 2 Plattformen, auf denen man Clash of Clans  nicht spielen kann, lohnt sich der Blick für Fans des Vorbildes. wp_ss_20141024_0003 Für Kinder ist das Spiel nur bedingt geeignet, da es auf der einen Seite von der USK ab 12 Jahren freigegeben wurde, und da die Möglichkeit besteht mit Mikrotransaktionen einiges an Geld auszugeben.  Aber auch für Erwachsene ist das Spiel meiner Meinung nach nur bedingt zu empfehlen. Einzig und allein für Leute, die Clash of Clans auf ihrem Android-Gerät oder iPhone gespielt haben und damit Spaß hatten lohnt sich ein Kontrollblick. Fans der Age of Empires Reihe sollten aber sie Finger vom Spiel lassen, gerade wer Strategie-Gameplay der alten Schule erwartet wird zwangsläufig enttäuscht werden. Bilder: Screenshots