Disclaimer: Der folgende Text entstand für den Blog spielenswert.org und wird hier unkorrigiert übernommen. Außerdem sei zu beachten, dass dieser Text bereits im September 2014 entstand.
Spielereihen müssen sich weiterentwickeln wen sie lange erfolgreich bleiben wollen. Trotzdem erlebt man nur sehr selten komplexe Umbrüche. Umso außergewöhnlicher ist die 180 Grad Wendung, die PopCap mit Plants vs Zombies Garden Warfare gewagt hat. Aus dem klassischen Tower-Defense Spiel wurde schlichtweg ein Third-Person-Multiplayer Shooter.
Anstatt in gewohnter Manier seine Pflanzen gegen unaufhörliche Zombie-Wellen in die Schlacht zu führen musst man sich im neuestem Teil der Plants vs Zombies Reihe online miteinander messen. Die “Charaktere” aus den Vorgängern sind gleich geblieben, aber werden jetzt direkt vom Spieler gesteuert. Die große Besonderheit stellt hier vor allem das asymmetrische Gameplay dar. Anstatt, wie bei Genre-Kollegen typisch, auf beiden Seiten mit den gleichen Charakteren zu spielen bekommt man hier sowohl bei den Pflanzen, als auch bei den Zombies, 4 verschiedene Grundklassen. Diese lassen sich optisch aufrüsten und können im Laufe der Zeit mit spielerischen Vorteilen ausgestattet werden. Die Asymmetrie bezieht sich allerdings nicht nur auf das Äußere der Charaktere sondern auch auf ihre Spielweise und das Load-Out. Vor allem im Capture-Point-ähnlichem Modus Gärten und Friedhöfe bemerkt man die eher offensive Ausrichtung der Zombies und die etwas langsamere verteidigende Spielweise der Pflanzen. Trotzdem ist das Balancing gut gelungen. Schade ist nur, dass im Modus Gärten und Friedhöfe die Zombies immer angreifen und die Pflanzen immer verteidigen. Ich denke, dass das gerade durch die verschiedenen Spielweisen reizvoll hätte werden können. Die Spielmodi erfinden das Rad nicht neu. Es gibt größtenteils gewohnte Kost wie Team Deathmatch, den oben erwähnten Modus Gärten und Friedhöfe oder geringfügige Variationen von Capture the flag oder Abschuss bestätigt. Wirklich neu ist der Modus Türmatte. Vor allem für Anfänger sehr zu empfehlen, da man hier bei wenigen Punkten einen Lebensboost bekommt. Ansonsten spielt auch in diesem Modus nur Team Deathmatch. Plants vs Zombies Garden Warfare erschien auf allen Plattformen abgesehen von der Wii U. Dank der Frostbite 3 Engine sieht dennoch sehr gut aus. Außerdem ist es dank Frostbite möglich ein paar Detail in den Maps zu zerstören, aber auf einsetzende Häuser wie in Battlefield darf man nicht hoffen. Dennoch wirken die Maps dynamisch und lebendig. Das Charakterdesign ist hochauflösend und gut designet, vor allem die Animationen sind positiv hervorzuheben. Die Pflanzen wirken unglaublich sympathisch und frisch, die Zombies treffen den schlurfenden modrigen “Zombie-Grundtenor” ebenfalls sehr gut. Im allgemeinen bleibt technisch nichts zu meckern. Auch die Karten sind abwechslungsreich designt und bieten allen Klassen die Möglichkeit ihre Stärken auszuspielen. Große taktische Tiefe oder klar bessere Wege gibt es selten. Also alles in allem ein toller Spiel für zwischendurch, wenn da nicht das eine wäre. Das eine sind Mikro-Transaktionen. So verdient man während des Spielens permanent Münzen. Für jeden Abschuss, jedes beendete oder gewonnene Spiel und für vieles weitere rasseln die Punkte aufs digitale Konto. Die Münzen kann man zwischen den Runden für sogenannte Stickerpacks ausgeben, in denen dann neue Spielcharaktere, neue optische Verschönerungen oder Minions sind. Die Charaktere sind allesamt im Detail veränderte Versionen der Grundcharaktere und die optischen Gadgets sind nur eine kleine Draufgabe. Es fühlt sich deshalb am Ende etwas so an als hätte man zwanghaft nach einer Möglichkeit gesucht einen Echtgeldshop einzubauen und auch wenn keine Pay2Win Situation vorliegt bleibt ein bitterer Beigeschmack. Am Ende des Tages bleibt aber ein durchwegs spaßiges Spiel für Zwischendurch, das optisch einiges hermacht und ohne große Probleme auskommt. Der Entwickler PopCap, der bisher nur im Download- und Mobileberich erfolgreich war, hat mir Plants vs Zombies Garden Warfare den Sprung ins Retail-Geschäft geschafft. Das Spiel das dabei herausgekommen ist hat nur wenige Kritikpunkte und unterhält auf ganzer Linie. Da es für rund 40 Euro im Laden steht kann ich meinerseits eine Empfehlung sowohl für die Freunde eines simpel-spaßigen Shooters, als auch für Freunde der Vorgänger aussprechen. Wer aber nach einem taktisch anspruchsvollen oder spielerisch tiefgründigem Shooter sucht wird enttäuscht werden. Anhang: Zu diesem Text gehörend entstand ein Text für die Schülerzeitung für die ich tätig war. Diese abgewandelte Version finden sie hier. Bild: Screenshot
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